Hochschule Weihenstephan
Grün, innovativ und praxisnah

Seit über 40 Jahren gibt es die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising. Aus den 649 Studierenden des ersten Wintersemesters 1971/72 sind heute 5.664 Studentinnen und Studenten geworden. An den Standorten in Freising und Triesdorf unterrichten 137 Professorinnen und Professoren sowie 270 Lehrbeauftragte. Mit einem außergewöhnlichen Fächerspektrum hat die Hochschule ein einmaliges „grünes“ Studienangebot entwickelt.

Die Wurzeln der heutigen Lehr- und Forschungsstätte gehen auf das Jahr 1803 zurück, als die Kurfürstliche Forstschule nach Weihenstephan verlegt und zeitgleich eine Musterlandwirtschaftsschule eingerichtet wurde. Zudem siedelte die Landshuter Obstschule nach Weihenstephan um und wurde hier in Kurfürstliche Zentralbaumschule umbenannt. Sie entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten von der „Höheren Staatslehranstalt für Gartenbau“ über die „Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau“ zur „Ingenieurschule für Gartenbau“. Gemeinsam mit den „Ingenieurschulen für Landbau“ in Schönbrunn, Triesdorf und Landsberg am Lech gingen aus der Weihenstephaner Schule im August 1971 die Fachhochschule Weihenstephan und die Staatliche Versuchsanstalt für Gartenbau Weihenstephan hervor. Die ersten Studiengänge hießen „Gartenbau“, „Landespflege“ und „Landwirtschaft“. An den Instituten befasste man sich bereits damals praxisorientiert mit Bodenkunde, Botanik und Pflanzenschutz, Landschaftsgestaltung, Obstbau und Baumschulwesen wie auch mit der Technik im Gartenbau. Seitdem hat sich die Hochschule konsequent weiterentwickelt. Heute wird an sieben Fakultäten gelehrt. Neben bekannteren Fachrichtungen wie etwa Landwirtschaft, Landschaftsarchitektur, Gartenbau, Forstingenieurwesen oder Biotechnologie finden sich unter den 36 Master- und Bachelor-Studiengängen auch Fächer wie Agrarmanagement, Energietechnik, Umweltsicherung oder Wassertechnologie. Ein vergleichbar „grünes“ Fächerspektrum findet sich an keiner anderen Fachhochschule in Deutschland. Ausgangspunkt für alle Fächer sind Natur, Mensch und natürliche Ressourcen. Vom Molekül zum Apfel, von der Energie zur Gesundheit, vom Weizenfeld zum Lebens- und Landschaftsraum – in allen Studiengängen geht es darum, natürliche Ressourcen effizient und zugleich nachhaltig zu behandeln und zu nutzen. Mit der Umbe-nennung zur „Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf“ (HSWT) im Jahr 2005 verdeutlichte die Institution ihr Markenzeichen: eine Ausbildung, die durch unmittelbaren Praxisbezug und fundierte wissenschaftliche Grundlagen gekennzeichnet ist. Seit Oktober 2012 gehört nun auch die Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau offiziell zur Hochschule. Als Behörde des Wirtschaftsministeriums war die Forschungsanstalt bislang lediglich an die Hochschule angegliedert: Aufgabe war es, die Forschung und Lehre der HSWT mit den Instituten Gartenbau, Landschaftsarchitektur und Lebensmitteltechnologie zu unterstützen. Forschungsprojekte, die es bis dato sowohl an der Hochschule wie auch an der Forschungsanstalt gegeben hat, können nun gebündelt vorangetrieben werden. Oberdieckgarten, Buchsgarten und der Hofgarten auf dem Weihenstephaner Berg sowie der Staudensichtungsgarten sind weiterhin praxisorientierter Lehr- und Forschungsgegenstand der Studentinnen und Studenten des Instituts für Gartenbau. Der Freisinger Bevölkerung als beliebtes Ausflugsziel bekannt, besitzen die Gärten mittlerweile einen fachlich hohen Stellenwert bei Pflanzenfreunden in ganz Europa.

Der stetige Ausbau des Lehrangebots und die kontinuierlich steigenden Einschreibungen führten bereits Ende der 1980er Jahren dazu, dass sich die Fachhochschule räumlich auf dem Weihenstephaner Berg ausbreitete: Das Löwentorgebäude, welches anfangs von FH und TU gemeinsam genutzt wurde, ging 1989 in den Besitz der Fachhochschule über. Bis 1997 standen nach weiteren Um- und Neubauten den Lehrenden und den Studenten mit dem Salettl, dem Biotechnikum, dem Löwentorgebäude und der Kleinen Kustermannhalle sowie dem Neuen Lehrgebäude, der neuen Verwaltung und der Erweiterung des Technologiegebäudes an der Langen Point sieben moderne Studiengebäude zur Verfügung. 2005 konnten weitere Unterrichtsräume und Labore im Lehrgebäude „Pappelallee“ bezogen werden. Um weiterhin dem „grünen“ Motto treu zu bleiben und den zukunftsorientierten Standort Weihenstephan auszubauen, setzte die Hochschule am 21. Juni 2013 den ersten Spatenstich für das „Zentrum für naturwissenschaftliche Grundlagen“ am Baufeld an der Vöttinger Straße.

Neben der inhaltlichen und räumlichen Weiterentwicklung der „grünen“ Ingenieursstudiengänge verfolgt auch die Verwaltung das Prinzip „Grün“: Am 13. Juni 2013 hat die HSWT mit der Verabschiedung ihrer Umweltleitlinien den Grundstein für einen systematischen Umweltschutz gelegt. Damit verpflichtet sich die Hochschule zu einem sparsamen Umgang mit Ressourcen, der Steigerung der Energieeffizienz durch umweltfreundliche Technik und zu einem aktiven Einbezug aller Hochschulangehörigen.

Dieser Artikel erschien im FINK-Magazin vom Juli/August 2013.
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